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Meine Fastenzeit


"Wer für längere Zeit fasten will, soll sich intensiv mit dem Nahrungsverzicht beschäftigen." Diese Aussage hörte ich immer und immer wieder – zu Recht.

Ich gab mir vorerst ein Jahr Gegenkzeit und hatte immer wieder diese Schwankungen zwischen: "ich werde radikal 40 Tage Wasserfasten" und "was bringt mir diese Zeit – lass es lieber sein".

So habe ich im Verlaufe des 2017 entschieden, 40 Tage zu fasten. Um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, habe ich diverse Artikel gesucht, gelesen und studiert. Bei den meisten Themen geht es jedoch lediglich ums "Heilfasten" – sprich, um den gesundheitlichen Aspekt und weniger um den geistlichen. Zudem fand ich praktisch keine Infos über 40-Tage-Fasten.

So habe ich mich entschieden einen Glaubensbruder um Rat zu fragen. Und er teilte mir folgendes mit: "Entscheide das mit Gott."

Ein wunderbarer Tipp den ich gerne weitergebe. Die Entscheidung im Gebet zu fällen, hilft zudem bei den kritischen Fragen, die wohl immer kommen.

So habe ich mit entschieden, für 40 Tage nur Wasser und eine Dattel am Tag zu essen.

Wie gewohnt erleide ich am ersten Fasten-Tag starke Kopfschmerzen und Übelkeit. Das liegt wohl daran, dass mein Körper auf "einen Chlapf" keine Koffeinzufuhr mehr bekommt. Ab dem zweiten Tag fühlte ich mich wunderbar – lediglich die Lust am Essen kann einem am Anfang das Leben schwer machen.

Dass sich im Leben so viel ums Essen dreht, ist für mich immer wieder eine frappante Erkenntnis. Lässt man die Mahlzeiten weg, entsteht eine grosse Kluft an Leere. Diese habe ich paradoxerweise teilweise mit Kochen kompensiert: Noch nie habe ich so oft gekocht – und neue Brotrezepte getestet wie in der Fastenzeit.

Die ersten 30 Tage – man kann es schwer verstehen – fühlte ich mich ziemlich fit. Körperlich doch etwas schwächer, jedoch mental auf hoher Ebene. Dann wurde ich kränkelig und hatte plötzlich jegliche Vorfreude fürs Essen, jegliche Treibenskraft verloren. Bei der Arbeit musste ich mir oft Pausen gönnen, bei denen ich einschlief. Den Entscheid die Fastenzeit anzupassen liess nicht lange auf sich warten. So habe ich ab dem 31. Tag Suppe gegessen – oder eben getrunken – klingt besser ;-). Dies habe ich bis zur Genesung durchgezogen. Schlussendlich bis zum Schluss.

Die beste und reichhaltigest Zeit war, als ich mich für drei Tage aus dem Alltag klinkte und Zeit im Gebetshaus verbrachte. Das war ganzheitlich wohltuhend.

Nachträglich würde ich solche Zeiten öfters planen. Denn wer sich die Zeit nicht reserviert, kann sich mit tausend anderen sinnlosen Beschäftigungen befassen.

Meine Tipps in kürze:

  • Fastenart und -zeit im Gebet mit dem Herrn festlegen

  • Definiere klar ab wann und bis wann du fastest – und was du alles zu dir nimmst – oder eben nicht (Kaugummi, Bonbons, Säfte, Tees,…)

  • Nimm dir konkret Zeit für die Stille. Wenn möglich Arbeitspensum etwas reduzieren.

  • Schreibe Eindrücke, Träume konsequent auf

  • Beim Fastenbruch (Ende der Fastenzeit) unbedingt darauf achten, dass der Magen geschont wird. Keine schwer verdaulichen Speisen einnehmen

  • Und zu guter letzt ermutige ich jeden das Fasten auszuprobieren.

Fasten – ein Ausdruck von Hunger – nach Gott.

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