
40 Tage – Wasser und eine Dattel pro Tag
Ein Kurzrückblick über meine Fastenzeit im 2017. Erfahrungen, Ernüchterungen und Bereicherungen.
Die ersten Tage: Körperliche Herausforderungen
Wie gewohnt bekam ich am ersten Fastentag starke Kopfschmerzen und Übelkeit – vermutlich, weil mein Körper abrupt keine Koffeinzufuhr mehr erhielt. Doch ab dem zweiten Tag fühlte ich mich erstaunlich gut. Lediglich die Lust aufs Essen machte mir in den ersten Tagen zu schaffen.
Es ist immer wieder beeindruckend, wie zentral das Essen im Alltag ist. Sobald Mahlzeiten wegfallen, entsteht eine unerwartete Leere.
Zwischen Hochgefühl und Erschöpfung
Die ersten 30 Tage fühlte ich mich – so seltsam es klingen mag – erstaunlich fit. Körperlich zwar etwas geschwächt, doch mental auf einem hohen Niveau. Dann jedoch wurde ich krank, verlor meine gesamte Vorfreude auf das Essen und fühlte mich kraftlos. Bei der Arbeit musste ich immer wieder Pausen einlegen – und oft schlief ich dabei ein.
Die Entscheidung, mein Fasten anzupassen, liess nicht lange auf sich warten: Ab dem 31. Tag nahm ich Suppe zu mir – oder besser gesagt, ich trank sie. Diese Anpassung half mir, wieder zu Kräften zu kommen, und ich hielt das Fasten so bis zum Ende durch.
Die wertvollste Zeit: Stille und Gebet
Die tiefste und bereicherndste Erfahrung während dieser Fastenzeit machte ich, als ich mich für drei Tage aus dem Alltag zurückzog und in ein Gebetshaus ging. Diese Zeit der Stille, fernab von Verpflichtungen, war ganzheitlich wohltuend.
Nachträglich würde ich solche Rückzugszeiten viel bewusster einplanen. Denn wer sich nicht gezielt Zeit dafür nimmt, wird sich stattdessen mit tausend anderen, oft belanglosen Dingen beschäftigen.
Meine Tipps für eine gelingende Fastenzeit
Fastenart und -dauer im Gebet festlegen – Lass dich dabei von Gott leiten.
Klare Regeln setzen – Definiere genau, wie lange du fastest und was du zu dir nimmst und was nicht.
Bewusst Zeiten der Stille einplanen – Falls möglich, das Arbeitspensum für diese Zeit reduzieren.
Eindrücke und Träume festhalten – Notiere konsequent deine Erfahrungen während des Fastens.
Sanfter Fastenbruch – Beim Fastenbrechen den Magen schonen und keine schwer verdaulichen Speisen zu sich nehmen.
Und zu guter Letzt: Ich ermutige jeden, das Fasten selbst auszuprobieren.
Fasten ist mehr als Verzicht – es ist ein Ausdruck tiefen Hungers nach Gott.
Meine längste Fastenzeit ist vorüber, vorbei.
War diese spektakulär?
Nein.
War sie wohltuhend?
Manchmal, manchmal auch nicht.
Ist mir Gott begegnet?
Nicht mehr als sonst.
Was hat sie dir denn gebracht?
HUNGER...
Hunger nach mehr. Und manchmal Traurigkeit über mein Leben, mein Versagen.